Für die Universität St.Gallen ist die hohe und international anerkannte Qualität von entscheidender Bedeutung. Im vergangenen Jahr konnte sich die HSG gleich über zwei Auszeichnungen freuen. Nach der Erneuerung des EQUIS-Labels (European Quality Improvement System) im Juli 2018 fiel der positive Entscheid für die Re-Akkreditierung durch die AACSB (The Association to Advance Collegiate Schools of Business) im Januar 2019
«Die Garantie, dass Studienprogramme internationalen Standards entsprechen.»
«Auf Programmebene sind prominente Rankings wie das der ‹Financial Times› unter Umständen wichtiger für die Entscheidung, an der HSG zu studieren», sagt Karen Tinsner-Fuchs, Leiterin Qualitätsentwicklung. «Die Akkreditierungen sind aber gleichermassen bedeutend, denn wir garantieren den Studierenden damit, dass unsere Studienprogramme internationalen Standards entsprechen.» Derzeit bewirbt sich die HSG um eine dritte Akkreditierung durch die AMBA (Association of MBAs), die ausschliesslich den Bereich der Weiterbildung – konkret die MBA- und EMBA-Programme – zertifiziert.
Am Ende zählen bei Akkreditierungsprozessen aber nicht nur die Siegel. «Wir erhalten direktes Feedback von unseren Peers, das ist äusserst wertvoll», sagt Tinsner-Fuchs. Die zunehmende Zieltransparenz in der Hochschullehre führt zu einer Qualitätssteigerung bei allen Universitäten, ohne die jeweiligen Einzigartigkeiten zu gefährden. «Trotz vorgegebenen Standards ermutigen uns die Akkreditierungsinstitutionen, den für uns richtigen Weg zu gehen.»
Wichtiges Feedback erhält die HSG auch von den Studierenden. Pro Semester werden zwischen 430 und 740 Kurse evaluiert. Im Frühjahrssemester 2019 wurde die Lehrevaluation erstmals flächendeckend online durchgeführt. In einem nächsten Schritt sollen die Fragebögen flexibler und eine Schnittstelle zum neuen Learning-Management-System «Canvas» implementiert werden. Auch sollen künftig in Zusammenarbeit mit dem Institut für Wirtschaftspädagogik (IWP-HSG) sowie dem Competence Center for Educational Development and Research in Higher Education (CEDAR) Evaluationen auf Programm-Ebene entwickelt werden. «Damit können wir zum Beispiel Studienprogrammreformen begleiten», sagt Tinsner-Fuchs. «Denn auch wenn die inhaltliche und didaktische Gestaltung auf Kursebene sehr gut ist, liefert dies wenig übergreifende Informationen beispielsweise zu Studienbedingungen oder zur Studierbarkeit des Curriculums.»
Wichtigen Input erhält die Qualitätsentwicklung auch aus gemeinsamer Forschung mit dem IWP-HSG sowie dem CEDAR. «Davon profitiert die Universität mehrfach», erklärt Karen Tinsner-Fuchs. «Die von uns erhobenen Daten dienen als Grundlage für Forschungsprojekte. Und die Erkenntnisgewinne können wir unmittelbar für unsere Qualitätssicherungsinstrumente sowie Lehrentwicklung anwenden.»